In meinem Traum beobachte ich einen Mann, der seine Schuhe bindet. Ein Engel, der nicht der Herold ist, ruft mich bei meinem himmlischen Namen und sagt mir, dass ich beachten soll, was der Mann tut. Nachdem er seine Schuhe gebunden hat, steht er auf und seine Frau betritt das Zimmer. Sie erinnert ihn daran, dass der Benzintank ihres Autos fast leer ist und gibt ihm 10,- Dollar, um Benzin für das Auto zu kaufen, da sie das Auto am Sabbat benötigen werden. Er steckt das Geld in seinen Geldbeutel und macht sich fertig, um hinaus zugehen und Besorgungen zu machen. Sie halten inne, um gemeinsam zu beten, bevor er für eine kurze Zeit wegfährt.
Er spricht ein einfaches Gebet, dass aus seinem Herzen kommt, als würde er vor Gott an seinem Thron knien. Er bittet um schützende Engel, um über sie beide zu wachen, weil sie Gottes Willen tun. Er bittet um Gottes Schutz für seine Frau, während sie getrennt sind und um Engel, um ihn auf der Straße zu beschützen. Ich verstehe, dass es ihrer Gewohnheit entspricht zu beten, bevor sie auseinander gehen, selbst wenn es nur für eine kurze Zeit ist. Sie erheben sich und er sagt ihr, dass er bald zurückkehren wird. Sie sagt ihm, dass er mit den Engeln gehen soll.
Er steigt in den Wagen, beginnt seine Liste mit Besorgungen und vergisst bald, Benzin in den fast leeren Tank nachzufüllen. Als der Engel und ich den Mann beobachten, bemerken wir, dass er sich jetzt auf einer Landstraße befindet, die nicht oft befahren ist. Sein Wagen hört auf zu fahren und ihm wird bewusst, dass das Benzin ausgegangen ist. Er erinnert sich nun an die Notwendigkeit den Tank aufzufüllen. Als er in seinen Rückspiegel schaut, sieht er einen Abschleppwagen mit gelben Scheinwerfern aufleuchten. Er steigt aus seinem Wagen, um den Mann des Abschleppwagens zu begrüßen, der jetzt auf ihn zukommt. Der Fahrer des Abschleppwagens fragt, ob er eine Panne hat und der Mann erklärt, dass das Benzin ausgegangen ist. Der Engel und ich hören zu und beobachten von der anderen Straßenseite aus, aber wir werden nicht gesehen.
Der Abschleppwagenfahrer sagt dem Mann, dass er Benzin für sein Auto hat. Der Fahrer geht zur Rückseite seines Wagens und hebt einen 20 Liter Benzinkanister vom Heck herunter. Dann gießt er das Benzin in den Autotank. Als er fertig ist, sagt er dem Mann, dass sein Auto jetzt starten wird und wünscht ihm einen schönen Tag. Der Mann antwortet: „Aber ich habe das Benzin doch gar nicht bezahlt. Alles was ich habe, ist ein 10,- Dollar Schein, und sie haben Benzin im Wert von etwa 20,- Dollar in mein Auto gefüllt.“ Der Fahrer erklärt, dass er kein Geld braucht und legt ihm nahe, es an jemanden zu geben, der Gottes Werk tut. Er öffnet die Wagentür des Mannes und deutet an, den Wagen zu starten. Der Mann steigt ein, dreht die Zündung und der Wagen startet. Der Fahrer des Abschleppwagens lächelt den Mann an und sagt: „Gott segne sie. Gehen sie mit den Engeln.“ Der Mann in dem Auto lächelt und muss daran denken, wie seine Frau dies auch immer zu ihm sagt. Er fährt davon und der Abschleppwagenfahrer geht zurück zu seinem Fahrzeug. Als er neben der Tür des Wagens steht, schaut er herüber zu uns und winkt. Der Engel, der bei mir ist, lächelt und winkt zurück. Jetzt beobachten wir, wie der Wagen langsam verschwindet und der Fahrer ein Engel wird. Er schaut hinauf und streift schnell über den Himmel.
Ich weine jetzt wegen dem, was ich gerade gesehen habe. Der Engel sagt mir, dass Gott die Hilfe der Engel senden wird, wenn wir um ihren Schutz bitten und dies dem Willen Gottes entspricht. Er sagt, dass es eine sehr besondere Ehre und ein Vorrecht ist, direkt mit dem himmlischen Vater sprechen zu können, aufgrund dessen was Jesus für uns tat.
Der Engel bringt mich nun in dasselbe Klassenzimmer, in dem ich zuvor gewesen bin. Dort ist ein Stuhl für mich, auf den ich mich setze und der Engel steht vorne im Raum vor etwas, was aussieht wie eine weiße Tafel. [Whiteboard] Er teilt mir mit, dass er gesandt worden ist, um zu unterrichten, wie Jesus betete. Er beginnt darüber zu sprechen, wie die Jünger Jesus bitten, sie zu lehren, wie man betet. Er offenbart, dass viele vergessen haben, wie man betet und dass traurigerweise viele noch nicht einmal die Ehre und das Vorrecht nutzen, mit ihrem himmlischen Vater zu sprechen. Viele verbringen ihre ganze Lebenszeit ohne zu beten.
Als der Engel spricht, sehe ich, wie Worte hinter ihm auf der weißen Tafel erscheinen. Beachtet das Gebet, wie es gegeben wurde: „Unser Vater, der du bist im Himmel! Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden. Gib uns heute unser tägliches Brot. Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.“ [Matthäus 6, 9-13]1
Beachtet wie Jesus das Gebet eröffnet, indem er sagt: „Unser Vater, der du bist im Himmel.“ Hier lehrt Jesus, wen wir ansprechen sollen. Jesus dient als jemand, der im Namen von vielen spricht, da er erklärt: „Unser Vater.“ Danach bestätigt er, wo der Vater ist, indem er sagt: „der du bist im Himmel.“
Dann sagt Jesus: „Geheiligt werde dein Name.“ Jesus zeigt, dass es eine heilige und ehrfürchtige Zeit sein sollte, wenn wir mit dem Vater sprechen und dass unsere Gedanken und Worte Ehrfurcht zeigen sollten, da der Vater heilig ist und ihm Achtung gebührt.
Jesus betet weiter: „Dein Reich komme.“ Hier bezieht sich Jesus auf die Zeit, wenn der Vater mit seinem Reich kommen und die Sünde nie mehr sein wird. Die Erde wird neu gemacht werden und die große Stadt auf der neuen Erde ruhen.
Als nächstes sagt Jesus: „Wie im Himmel, so auch auf Erden.“ Jesus bittet, dass der Wille des Vaters geschieht, dass seine Anweisungen, Bitten und Aufforderung erfüllt werden, hier auf dieser Erde, so wie im Himmel.
Jesus fährt fort: „Gib uns unser tägliches Brot.“ Jesus bittet nur für das Brot, dass für den Tag benötigt wird. Er bittet nicht um mehrere Brote, für die nächste Woche, damit wir diese aufbewahren. Wir sollen immer nur einen Tag nach dem anderen leben. Wir haben kein Versprechen für Morgen oder für die kommende Woche. Wir sollen nur um das bitten, was wir für den Tag brauchen.
Jesus zeigt, wie wir beten sollen: „Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern.“ Dies erklärt, wie wichtig die Bitte um Vergebung für unsere Sünden ist und dass wir denjenigen vergeben sollen, die uns geschadet haben. Wie können wir erwarten, dass der Vater uns vergibt, wenn wir nicht denjenigen vergeben können, die gegen uns gesündigt haben? Wenn wir jemandem Geld geliehen haben und derjenige kann es nicht zurückzahlen, sollen wir die Schulden erlassen. Wie können wir erwarten, dass der Vater uns umsonst gibt, wenn wir nicht die Schulden anderer erlassen? Sobald wir dies getan haben, können wir mit einem reinen Gewissen niederknien, um den Vater um Vergebung für unsere eigenen Sünden zu bitten.
Als nächstes betet Jesus: „Und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen.“ Jesus sagt, dass jeder Einzelne, der den Weg als ein Sünder wandelt, darum bitten sollte, auf dem Weg bewahrt zu bleiben, ohne der Versuchung nachzugeben. Er zeigt, wie wichtig es ist, den Vater zu bitten, beim täglichen Wandel eines jeden gegenwärtig zu sein, weil Satan im Laufe des Tages Versuchungen senden wird. Alle Tage sollen wir um die Führung des Vaters bitten, damit der Weg auf dem wir wandeln, durch die Hüter des heiligen Pfades beschützt wird.
Der Engel sagt mir, dass viele den nächsten Teil nicht aufmerksam beachten, wie Jesus sein Gebet beendet, indem er sagt: „Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit!“ Wenn Jesus dies sagt, bezieht es sich auch auf den dreieinigen Gott. Auf die gleiche Weise erteilte er den Auftrag: „So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“, Jesus spricht vom Reich, das der Thron des Vater ist, von der Kraft, welche die Kraft des Heiligen Geistes ist und von der Herrlichkeit, die die Herrlichkeit des Sohnes Gottes ist.
Beachtet, dass Jesus zeigte, dass der Name des Vaters im Gebet nicht ständig wiederholt werden sollte. Dies ist vergleichbar mit jemandem, der mit einem Freund spricht und dessen Namen in jedem Satz aufsagt. Einige haben die Angewohnheit, Gottes Namen unnötigerweise zu wiederholen. Dies soll nicht getan werden und indem jemand den Namen des Vaters missbraucht, macht sich dieser der Übertretung des dritten Gebotes schuldig. Gottes Name sollte mit Überlegung, Umsicht und Ehrfurcht ausgesprochen werden.2
Beachtet, dass das Vaterunser kurz ist und genau erklärt, was angesprochen werden soll. Es gibt keine Notwendigkeit für lange Gebete. Doch im persönlichen Gebet gibt es Zeiten, wo wir uns dem Vater mit einem langen Gebet nahen können. Gewöhnlich soll dies jedoch nicht bei einem öffentlichen Gebet getan werden.3
Wir haben alle das Vorrecht, persönlich mit dem himmlischen Vater zu sprechen. Auch wenn jedes Gebet, dass gesprochen wird, vom Vater gehört wird, wird er doch nur antworten, wenn das Gebet aus einem aufrichtigen Herzen kommt. Wenn wir richtig beten, wird er antworten, aber es mag nicht immer in der Art und Weise sein, wie wir es uns wünschen.
Jedes Gebet, dass an den Vater gesandt wird, sollte immer im Namen Jesu enden. Er ist der Grund, dass wir das Vorrecht ergreifen können, uns dem Vater im Gebet zu nahen. Trotzdem vergeuden so viele das gesegnete Vorrecht des Gebets.
1. | ↑ | Zeichen der Zeit, 28. Oktober 1903 Es ist von äußerster Wichtigkeit, dass wir verstehen, wie wir richtig beten sollen. Ein sorgfältiges Studium des Gebetes, welches Jesus seinen Jüngern gab, wird von großem Nutzen für uns sein. |
2. | ↑ | Erziehung, S. 225 Auch den Namen Gottes sollte man nur ehrerbietig nennen; nie darf er leichtfertig oder gedankenlos ausgesprochen werden. Sogar im Gebet sollte man seine häufige oder unnötige Wiederholung vermeiden. „Heilig und hehr ist sein Name.“ Psalm 111,9. Engel verhüllen ihr Angesicht, wenn sie ihn aussprechen. Mit welcher Ehrerbietung sollten wir, die wir gefallen und sündig sind, ihn auf unsere Lippen nehmen! |
3. | ↑ | Zeugnisse für die Gemeinde, Band 2, S. 569 Alle müssen es für eine christliche Pflicht halten, kurz zu beten und dem Herrn gerade das zu sagen, was sie wünschen, aber ohne über die ganze Welt zu schweifen. Im privaten Gebet hat jeder das Vorrecht, so lange zu beten, wie es ihm gefällt und so ausführlich zu sein, wie er will. Er kann für alle seine Verwandten und Freunde beten. Das Kämmerlein ist der Ort, um dem Herrn alle persönlichen Schwierigkeiten, Prüfungen und Versuchungen vorzulegen. Beim allgemeinen Gottesdienst ist es nicht am Platz, die Privatangelegenheiten des Herzens zu offenbaren.Evangelisation, S. 146 Die öffentlich dargebrachten Gebete müssen kurz und treffend sein. Gott will nicht, dass die Gebetszeit durch lange Bitten ermüdend wirke. ... Nur wenige Minuten genügen für ein gewöhnliches öffentliches Gebet.Review und Herold, 14. Januar 1902 Es ist allgemein der Fall, dass je länger ein Gebet ist, umso weniger Lebenskraft des Himmels ist in diesem vorhanden. Verbringe keine lange Zeit in einem Gebet vor einer Versammlung, außer wenn du weißt, dass Gott das Gebet verfasst [bildet]. Lasst die öffentlichen Gebete kurz sein und mit Ernst angefüllt. Das Gebet eines Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist; aber das Gebet, welches in einem leisen, monotonen Ton und mit geistlosem Auftreten geäußert wird, wird von Gott nicht angenommen werden. Die Stimme des Gebetes sollte sich aus beladenen Herzen zu Gott erheben, mit einem Sinn für das Bedürfnis. Lasst dort eine Erweckung des Heiligen Geistes stattfinden, damit unsere Gebete mit der Kraft des Himmels angefüllt werden. |